Sie wollen Ihren Traum vom eigenen Haus endlich Realität werden lassen?

Ein Hausbau ist ein Lebensprojekt, das Ihnen von der Planung bis zum Einzug zahlreiche weitreichende Entscheidungen abverlangt.

Jeder Entschluss will gut überlegt sein, damit Sie sich später Zeit, Nerven und Kosten sparen.

Umfassendes Wissen bildet stets das stabile Fundament für gute Entscheidungen. Deshalb finden Sie in diesem Beitrag Informationen zu einer der ersten Fragen, die sich Bauherren stellen:

Inhaltsverzeichnis
Welchen Haustyp soll ich für mein Traumhaus wählen?
1. Haustypen: Unterscheidung nach Nutzung Einfamilienhaus (EFH) Doppelhaus Reihenhaus Mehrfamilienhaus (MFH)
2. Haustypen: Unterscheidung nach Bauweise Massivhaus Fertighaus Holzhaus
3. Haustypen: Unterscheidung nach Energieverbrauch Niedrigenergiehaus Passivhaus Nullenergiehaus Plusenergiehaus KfW-Effizienzhaus
4. Haustypen: Unterscheidung nach Umfang der Eigenleistung Selbstbauhaus oder Bausatzhaus Ausbauhaus Belagsfertiges Haus Schlüsselfertiges Haus
Kostenübersicht Haustypen

Welchen Haustyp soll ich für mein Traumhaus wählen?

Für welches Hausmodell Sie sich letztlich entscheiden, hängt u. a. von diesen Faktoren ab:

  • Budget
  • Grundstück
  • staatliche, regionale und kommunale Auflagen
  • anvisierte Bauzeit
  • Wertbeständigkeit
  • persönliche Präferenzen (Gestaltung, Privatsphäre/Nachbarschaft, Energieversorgung, Nachhaltigkeit, zukünftige Lebenslage)
  • Umfang der Eigenleistung

Diese Grafik gibt Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Haustypen:

Grafik: Übersicht der verschiedenen Haustypen
Haustypen Übersichtsgrafik, HypoChart

Beispiel: Unter Berücksichtigung der für Sie relevanten Kriterien könnte Ihre Wahl auf ein schlüsselfertiges Einfamilien-Passivhaus in Massivbauweise fallen.

Haben Sie sich für einen Haustyp entschieden, lassen sich darauf alle weiteren Planungs- und Kalkulationsschritte aufbauen.

Welche Hausarten gibt es?

Die klassische Unterteilung erfolgt nach

  1. Nutzung
  2. Bauweise
  3. Energieverbrauch
  4. Umfang der Eigenleistung

Nachfolgend eine detaillierte Erläuterung der genannten Kategorien.

1. Haustypen: Unterscheidung nach Nutzung

Die primäre Unterscheidungsform bezieht sich auf die Nutzung Ihres Hauses hinsichtlich Lage und Nachbarschaft:

  1. Einfamilienhaus
  2. Doppelhaus
  3. Reihenhaus
  4. Mehrfamilienhaus

Einfamilienhaus (EFH)

Beispiel für den Haustyp Einfamilienhaus

Bei einem Einfamilienhaus handelt es sich um ein Gebäude, das von einer Familie oder von gemeinsam in einem Haushalt lebenden Personen bewohnt wird.

In der Regel steht das Haus frei auf einem Grundstück, ist unterkellert und bis zu zwei Stockwerke hoch. Dieser Typ bietet von allen Modellen das Höchstmaß an Privatsphäre.

Von der baurechtlichen Definition ist ein Einfamilienhaus ein Gebäude mit einer Meldeadresse, das für eine einzige Bedarfsgemeinschaft und für die dauerhafte Bewohnung ausgewiesen ist. Deshalb zählt ein Ferienhaus nicht dazu. Hingegen darf das Einfamilienhaus eine Einliegerwohnung enthalten.

Eine Einliegerwohnung ist eine integrierte Wohneinheit ohne separaten Wohnungszugang von außen. Sie kann z. B. für die Unterbringung der Großeltern, als Miet- oder Ferienwohnung genutzt werden.

Bungalow

Der Bungalow stellt eine Sonderform eines Einfamilienhauses dar. Hierbei handelt es sich um ein freistehendes, ebenerdiges, einstöckiges Gebäude. Alle Wohnräume liegen also auf einer Ebene. Der Entfall von internen Treppen ermöglicht ein altersgerechtes und barrierefreies Wohnen.

Vorteile Einfamilienhaus:

  • große Gestaltungsfreiheit
  • hohes Maß an Privatsphäre und Autonomie
  • keine Störeinflüsse durch unmittelbare Nachbarn
  • hoher Wohnwert
  • Wertezuwachs (abhängig von der Instandhaltung und Lage)
  • Grünfläche bzw. eigener Garten (bei freistehendem Haus)

Nachteile Einfamilienhaus:

  • hohe Errichtungskosten (inkl. Grundstück)
  • relativ hohe Neben- und Instandhaltungskosten
  • Instandhaltung aufwendig, für ältere Personen erschwerend
  • mehr Landverbrauch im Vergleich zu anderen Bauarten

Gut zu wissen:

Familien erhalten vom Staat zahlreiche Förderungen. Im Zusammenhang mit dem Erwerb eines Eigenheimes werden einkommensschwächere Haushalte durch die soziale Wohnraumförderung unterstützt. Auch der Erwerb eines Einfamilienhauses ist dadurch möglich. Informieren Sie sich bei Bedarf rechtzeitig bei der entsprechenden Behörde in Ihrem Bundesland.

Doppelhaus

Beispiel für den Haustyp Doppelhaus

Ein Doppelhaus ist ein Gebäude, das aus zwei an der Grundstücksgrenze aneinandergebauten, meist symmetrischen Einfamilienhäusern besteht.

Es handelt sich also um zwei eigenständige Doppelhaushälften mit separaten Zugängen (im Gegensatz zu einem Zweifamilienhaus).

Vorteile Doppelhaus:

  • effiziente Nutzung der bebaubaren Grundstücksfläche
  • günstiger in der Anschaffung durch Aufteilung der Kosten für Grundstück, Erschließung und Bau
  • niedrigere Energiekosten durch Entfall einer freistehenden Außenwand (gemeinsame Trennwand)

Nachteile Doppelhaus:

  • eingeschränkte Gestaltungsmöglichkeit (z. B. gemeinsame Fassade)
  • eingeschränkte Privatsphäre
  • Konfliktpotenzial durch das Wohnen Tür an Tür
  • erforderliche Abstimmung bzgl. Instandhaltungsarbeiten etc.
  • reduzierte Lichteinbringung durch Entfall einer Außenwand (gemeinsame Trennwand)

Reihenhaus

Beispiel für den Haustyp Reihenhaus

Bei einem Reihenhaus stehen mind. drei gleichartige Einfamilienhäuser in einer Reihe Wand an Wand.

Häufig ist jeweils eine Grünfläche dabei, die bei den zwei Endhäusern größer ausfällt als bei den Mittelhäusern. Für die Trennmauern gelten besondere Anforderungen hinsichtlich Brand-, Schallschutz und Wärmedämmung.

Ein Reihenhaus stellt oft einen Kompromiss dar zwischen einem teuren, freistehenden Einfamilienhaus und einer flächenmäßig kleineren Stadtwohnung.

Vorteile Reihenhaus:

  • günstiger als ein Einfamilienhaus (durch die gemeinsamen Baustelle und parallele Errichtung fallen die Bau- und Nebenkosten geringer aus)
  • effizientere Grundstücksnutzung
  • geringere Energiekosten durch unmittelbarem Anbau am Nachbarhaus (dadurch reduzierter Wärmeverlust im Vergleich zu einer freistehenden Außenwand)
  • Bereicherung und gegenseitige Unterstützung bei harmonischer Nachbarschaft (z. B. Kinderbetreuung, gemeinsame Unternehmungen)

Nachteile Reihenhaus:

  • weniger Gestaltungsfreiheit als bei einem EFH
  • insbesondere bei den Mittelhäusern durch die zweiseitige Trennwand weniger Lichteinfall von außen
  • Konfliktpotenzial durch Nachbarnähe
  • eingeschränkte Privatsphäre

Mehrfamilienhaus (MFH)

Beispiel für den Haustyp Mehrfamilienhaus

Für das Modell Mehrfamilienhaus gibt es keine eindeutige Definition. In der Regel versteht man darunter ein mehrgeschossiges Gebäude, das von mehreren Hausgemeinschaften bewohnt wird.

Das Mehrfamilienhaus kann sich aus Miet- oder Eigentumswohnungen zusammensetzen. Oft beinhaltet es zusätzlich gewerblich genutzte Einheiten.

Vorteile Mehrfamilienhaus:

  • geringer Grundstücksverbrauch in Relation zur Wohnfläche
  • gegenseitige Hilfe und sozialer Austausch (bei gut funktionierender Hausgemeinschaft)
  • günstiger durch Aufteilung der Kosten für Grundstück, Bauen, Erschließung und Instandhaltung

Nachteile Mehrfamilienhaus:

  • Konfliktpotenzial und Störeinflüsse (z. B. Lärmpegel) durch unmittelbare Nachbarschaft im Haus
  • Einbußen in der Privatsphäre
  • Abstimmungsbedarf zwischen den Wohnparteien

Übersicht der Hausarten nach Nutzung:

Hier erhalten Sie nochmals einen Überblick über die wesentlichen Aspekte der Nutzungsart:

Haustyp Baukosten Gestaltungsflexibilität Privatsphäre Wertbeständigkeit
Einfamilienhaus★★★★★★★★★★★★★★
Doppelhaus★★★★★★★★★★★
Reihenhaus★★★★★★★★★★★
Mehrfamilienhaus★★★★★★★
Legende: sehr gut: ★★★★ | gut: ★★★ | mittelmäßig: ★★ | schlecht: ★

2. Haustypen: Unterscheidung nach Bauweise

Die Unterteilung nach Bauweise bezieht sich auf die Ausführung und die verwendeten Baumaterialien:

  1. Massivhaus
  2. Fertighaus
  3. und Holzhaus

Massivhaus

Beispiel für den Haustyp Massivhaus

Beim Massivhaus bestehen die massiven, tragenden Bauteile (Wände, Decken) vorwiegend aus (Ziegel-)Mauerwerk, Beton und Stahlbeton.

Vorteile Massivhaus:

  • hohe Flexibilität in der Gestaltung
  • Stabilität und lange Lebensdauer (über Generationen)
  • Witterungsbeständigkeit
  • gutes Raumklima
  • hoher Wiederverkaufswert durch Wertbeständigkeit
  • geringere Instandhaltungskosten als z. B. beim Fertighaus

Nachteile Massivhaus:

  • relativ lange Bauzeit (Trocknungsphasen etc.)
  • hohe Baukosten

Fertighaus

Beispiel für den Haustyp Fertighaus

Beim Fertighaus werden die Bauelemente üblicherweise in Holzrahmenbauweise in einer Fabrik vorgefertigt und dann auf die Baustelle geliefert. Vor Ort erfolgt der Zusammenbau innerhalb weniger Tagen.

Die Beliebtheit des Fertighauses nimmt stetig zu, da die Technologieentwicklung mittlerweile mehr Gestaltungsmöglichkeiten bietet als noch vor einigen Jahren.

Im Gegensatz dazu ist die Nachfrage an seriell gefertigten Typenhäusern zurückgegangen, da eine Berücksichtigung der individuellen Wünsche nur eingeschränkt möglich ist.

Vorteile Fertighaus:

  • meist ein Ansprechpartner für die gesamte Bauabwicklung (Fertighaushersteller)
  • kurze Bauzeit
  • günstiger als Massivhaus
  • geringeres Risiko von Bauverzögerungen (durch Witterungseinflüsse)
  • üblicherweise Festpreis-, Bauzeitgarantie und schlüsselfertige Übergabe

Nachteile Fertighaus:

  • eingeschränkte Gestaltungsflexibilität
  • trockenes Raumklima
  • geringe Wertbeständigkeit, dadurch Einbußen im Wiederverkaufswert
  • geringerer Schallschutz
  • eingeschränkte Luftdichtheit

Holzhaus

Beispiel für den Haustyp Holzhaus

Die traditionellste Gebäudebauweise stellt das Holzhaus dar. Darunter versteht man ein Wohnobjekt, das überwiegend aus Holz (inkl. Tragwerk) errichtet wird. Dennoch können Wandkonstruktionen auch verputzt und gefliest werden.

Holzbauten sind typisch für bestimmte Regionen und Länder (z. B. Skandinavien). Aufgrund der positiven Ökobilanz gewinnt das Holzhaus zunehmend an Beliebtheit.

Vorteile Holzhaus:

  • kurze Bauzeit
  • natürliches, nachwachsendes Baumaterial
  • positive Ökobilanz (vor allem bei der Verwendung von heimischen Holz)
  • atmungsaktives Raumklima
  • vorteilhaft für Allergiker und Asthmatiker
  • „heimelige“ Wohnatmosphäre (häufige Aussage von Hausbewohnern)
  • Nutzflächengewinn durch geringere Wandstärken (im Vergleich zur Massivbauweise)

Nachteile Holzhaus:

  • Witterungseinflüsse, Holzverfärbung
  • aufwendiger Schallschutz
  • eingeschränkte Luftdichtheit
  • pflegeaufwendig
  • geringerer Wiederverkaufswert (im Vergleich zu Massivhaus)

Übersicht der Hausarten nach Bauweise

Eine annähernde Bewertung der Bauweiseaspekte:

Haustyp Baukosten Bauzeit Gestaltungsflexibilität Wertbeständigkeit
Massivhaus★★★★★★★★★★★★
Fertighaus★★★★★★★★★★★★
Holzhaus★★★★★★★★★★★
Legende: sehr gut: ★★★★ | gut: ★★★ | mittelmäßig: ★★ | schlecht: ★

3. Haustypen: Unterscheidung nach Energieverbrauch

Die energieeffiziente und klimaschonende Bauweise wird durch diverse Auflagen, aber auch durch Fördermittel stetig forciert.

So wird für die Energieversorgung zunehmend auf klimafreundliche, erneuerbare (regenerative) Energie zurückgegriffen. Diese stammt aus Quellen, die permanent „nachgefüllt“ werden. Dazu zählen Solarkraft, Erdwärme, Biomasse, Wasserkraft und Windenergie. Nicht erneuerbare Energieträger sind z. B. Erdöl, Erdgas und Kohle.

Auch wenn die Kosten z. B. für ein Niedrigenergiehaus höher ausfallen, zahlt sich die Investition aufgrund der staatlichen Fördermittel und der zukünftigen Energieeinsparung aus.

Abhängig von ihrem Energieverbrauch (Strom, Warmwasserbereitung, Heizung) werden Gebäude in Energiestandards unterteilt. Der Energiestandard legt fest, wie hoch der Energiebedarf pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr sein darf.

Diese Vorgaben werden durch bauliche Maßnahmen und die installierte Haustechnik erreicht.

Nach dem Energieverbrauch unterscheidet man:

  • Niedrigenergiehaus
    1. Passivhaus
    2. Nullenergiehaus
    3. Plusenergiehaus
    4. KfW-Effizienzhaus

Niedrigenergiehaus

Für den Haustyp Niedrigenergiehaus gibt es keine einheitliche Definition. Allgemein werden damit Gebäude bezeichnet, deren Energiebedarf deutlich unter den gesetzlichen Mindestvorgaben (z. B. durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG)) liegt.

Das wird beispielsweise erreicht durch eine Kombination aus

  • luftdichter und stark wärmegedämmter Gebäudehülle,
  • Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung,
  • Flächenheizung (Fußboden-/Wandheizung),
  • Wärmepumpe und Solaranlage.

Vorteile der Niedrigenergiehäuser:

  • geringe Heiz-/Energiekosten
  • klimaschonend
  • hoher Wohnkomfort

Nachteile der Niedrigenergiehäuser:

  • hohe Investitionskosten
  • aufwendige und steuerungstechnisch komplexe Haustechnik
  • Wohnraumlüftungsanlage erforderlich

Passivhaus

Ein Passivhaus kommt üblicherweise ohne eine konventionelle Heizung aus. Der Wärmebedarf wird über passive Energiequellen wie Abwärme, Sonne etc. zugeführt.

Die Gebäudehülle wird luftdicht ausgeführt, sodass kaum Wärme über Undichtigkeiten nach außen gelangt. Die Wärmeverluste werden durch mehrfach verglaste Wärmeschutzfenster minimiert.

Max. Heizenergieverbrauch eines Passivhauses: 15 kWh/(m²·a)

Nullenergiehaus

Das Nullenergiehaus ist im Grunde ein Passivhaus mit höheren Anforderungen, die zu einer ausgeglichenen Energiebilanz führen. Der Energieverbrauch ist neutral, also gemäß der Bezeichnung bei null. Das ist dann der Fall, wenn der externe, passive Energiebezug mit dem hauseigenen Wärmegewinn in etwa gleich ist.

Um Notfällen vorzubeugen, haben Nullenergiehäuser meist einen Anschluss an das öffentliche Stromnetz.

Plusenergiehaus

Bei diesem Hausmodell wird mehr Energie erzeugt, als von den Bewohnern für Warmwasser, Heizung, Beleuchtung und elektrischer Geräte verbraucht wird – also eine positive Energiebilanz oder „Plusenergie“.

Das wird durch eine Kombination aus Passivenergieversorgung (z. B. über eine Photovoltaik- oder Windkraftanlage) und einem Stromspeichersystem (hauseigene Batterieanlage) erreicht. Ist der Stromspeicher vollgeladen, wird der Überschuss in das öffentliche Netz gespeist.

KfW-Effizienzhaus

Mit KfW-Standard wird ein Haus bezeichnet, das definierte energieeffiziente Vorgaben erfüllt und dadurch Förderungen (zinsgünstige Darlehen und Zuschüsse) von der KfW-Förderbank erhält.

Als Berechnungsgrundlage wird ein Referenzhaus herangezogen. In die Berechnung fließen der Gesamt­energie­bedarf des Bauobjekts (Primärenergiebedarf) und der Wärmedämmwert der Gebäudehülle (Transmissionswärmeverlust) ein.

Entspricht der max. Primärenergieverbrauch eines Neubaus jenem des Referenzhauses, spricht man von einem KfW-Effizienzhaus 100.

Je kleiner die KfW-Zahl, desto energiesparender das Bauobjekt. Beispiel: Das KfW-Effizienzhaus 55 verbraucht nur 55 % Primärenergie gegenüber dem Referenzhaus.

Für ein Effizienzhaus gelten die Standards KfW 100, 85, 70, 40, 40 plus.

Wollen Sie Ihr Haus nach einem KfW-Standard bauen und entsprechende Fördermittel beantragen, sollten Sie bereits in der Planung einen Energieberater hinzuziehen. Für die Baubegleitung durch einen Energieberater vergibt die Förderbank sogar einen Extra-Zuschuss.

4. Haustypen: Unterscheidung nach Umfang der Eigenleistung

Sie wollen beim Hausbau möglichst viel selber Hand anlegen und dadurch Kosten sparen? Dann sollten Sie sich folgende Fragen stellen:

  • Habe ich ausreichend handwerkliche Fähigkeiten?
  • Wie viel Zeit kann ich mir freischaufeln?
  • Ist die Einsparung durch Eigenleistung tatsächlich größer als der Verdienst durch eine evtl. längere berufliche Unterbrechung?
  • Welchen Auswirkungen kann es auf meine Beziehung, auf meine Familie haben?

Abhängig davon, wie viel Baueigenleistung Sie einbringen wollen, erfolgt eine weitere Unterteilung in Haustypen:

  1. Selbstbauhaus oder Bausatzhaus
  2. Ausbauhaus
  3. belagsfertiges Haus
  4. schlüsselfertiges Haus

Selbstbauhaus oder Bausatzhaus

Ein Selbstbauhaus erfordert ein Maximum an Eigenleistung.

Anbieter von Bausatzhäusern liefern die Bauteile auf die Baustelle. Sie und Ihre Helfer erhalten eine Montageeinschulung. Ein Fachmann des Bausatzanbieters koordiniert und überwacht die Arbeiten.

Ausbauhaus

Bei diesem Haustyp ist die Außenhülle fertiggestellt. Die Innenwände und Decken sind im Rohzustand vorhanden. Den Innenausbau übernehmen Sie in Eigenleistung.

Belagsfertiges Haus

Beim belagsfertigen Haus werden von Ihnen die Boden-, Wand- und Deckenbelege auf die hierfür vorbereiteten Untergründe aufgebracht.

Schlüsselfertiges Haus

Bei einem schlüsselfertigen Haus fallen in der Regel keine bzw. kaum Eigenleistungen an. Sämtliche Arbeiten (ausgenommen der Kücheneinbau) bis zur Fertigstellung werden vom Bauunternehmen zu einem Pauschalpreis ausgeführt. Sie erhalten „mit dem Schlüssel“ ein bezugsfertiges Haus.

Übersicht des Eigenleistung-Umfangs

Haustyp Baukosten Bauzeit
Selbstbauhaus★★★★
Ausbauhaus★★★★
Belagsfertiges Haus★★★★★★
Schlüsselfertiges Haus★★★★★
Legende: sehr gut: ★★★★ | gut: ★★★ | mittelmäßig: ★★ | schlecht: ★

Kostenübersicht Haustypen

Die Preise für Häuser haben sich im Vorjahr (2021) stark verteuert. Laut dem Statistischen Bundesamt handelt es sich um den stärksten Preisanstieg für Wohnimmobilientransaktionen seit Beginn der Erfassung im Jahr 2000. Ein Grund sind die ebenfalls stark gestiegenen Material- und Baupreise (Baupreisindex 2021).

Chart: Häuserpreisindex Veränderungsrate 2010-2022

Abschließend eine Kostenübersicht der vorgestellten Haustypen. Beachten Sie, dass die angegebenen Preise nur Richtwerte (ohne Gewähr!) sein können. Denn die Kosten hängen von diversen Faktoren ab (z. B. Größe, Ausstattung, Energiestandard, Preisentwicklung aufgrund regionaler oder weltpolitischer Ereignisse). Die Grundstückskosten sind in der Aufstellung nicht berücksichtigt.

Haustyp Richtpreis €/m²
Einfamilienhaus1.400€ - 2.300€
Reihenhaus1.100€ - 1.900€
Mehrfamilienhaus1.000€ - 1.600€
Massivhaus1.700€ - 2.250€
Fertighaus1.300€ - 1.700€
Holzhaus1.300€ - 2.500€
Niedrigenergiehaus1.500€ - 2.000€
Passivhaus1.500€ - 2.000€
Nullenergiehaus1.800€ - 2.500€
Plusenergiehaus2.000€ - 3.000€
KfW-Effizienzhaus1.500€ - 2.000€
Selbstbauhaus300€ - 600€
Ausbauhaus1.200€ - 1.800€
Schlüsselfertiges Haus1.600€ - 2.500€